Axpo Power AG plant ein neues Kraftwerk auf der MOESA!
Kaum zu glauben: Das alte Kraftwerk bei Norantola/Verdabbio hat ausgedient und soll ersetzt – respektive neu gebaut werden. Mit einer neuen Wasserfassung (Kleinstaumauer) unterhalb der Brücke von Sorte und Druckstollenleitung bis Cama! Die Wasserentnahme wird, basierend auf einer Vorstudie aus dem Jahre 2013, mit permanenten 11,5m3 angegeben (Ausbauwassermenge). Das heisst, dass die interessante Sorte-Strecke nicht mehr befahrbar ist!
Im Juni 2014 startete Axpo Power AG ein Vorprojekt mit Variantenstudium. Eine Voruntersuchung mit Pflichtenheft für den Umweltverträglichkeitsbericht wurde bereits beim Kanton Graubünden eingereicht.
Die Axpo Power AG nennt das Vorhaben „ausbauen und optimieren“. Basierend auf den mir vorliegenden Unterlagen heisst das im Klartext: mehr Produktionsleistung, grössere Flussverbauung, mehr Wasserentnahme und mehr Geländegefälle. Diese Massnahmen bedeuten eine Neuverbauung der Moesa, denn die Installationen der alten Kraftwerkanlage würden zurückgebaut werden.
Die Angaben zur Produktionssteigerung sind ausgerichtet auf die wirtschaftlichen Kriterien der Axpo Power AG. Die Verbauung dieses öffentlichen Fliessgewässers scheint für die Projektverantwortlichen bereits eine beschlossene Sache – ungeachtet des massiven Eingriffs in ein öffentliches Fliessgewässer und ohne Rücksicht auf die daraus resultierenden, negativen und irreversiblen Konsequenzen für Mensch und Natur.
Die Wasserableitung bei Sorte würde die schönste Flussstrecke der Moesa zerstören. Für den Kanutourismus wäre ein solches Tal absolut uninteressant und würde sich höchst negativ auf die angestrebte touristische und wirtschaftliche Entwicklung der Region Mesolcina/Calanca auswirken. Durch den Nationalstrassenbau wurde dem Tal bereits das eigentliche touristische Herzstück genommen. Das profitorientierte Kraftwerkprojekt würde ein neues Sport-/Freizeit- und Kanuzentrum und damit die touristischen Entwicklung des Tales verhindern und dies auf Kosten der einheimischen Bevölkerung, der Allgemeinheit und unserer Jugend.
Die Nachhaltigkeit des Axpo-Kraftwerkprojekts ist sowohl aus ökologischer wie auch aus touristischer Sicht nicht gegeben.
In der Beilage mein Schreiben, welches ich an Axpo Power AG und an die Kantonsregierung Graubünden versandt habe.
Jedermann kann sich mit einem Schreiben/Mail bemerkbar machen – Adressat ist die Axpo Power AG, Parkstrasse 23, 5401 Baden.